Blindenverband unterwegs nach Lindewerra

Eine Gruppe Sehbehinderte beteiligte sich an einer Tagestour von Weingart Reisen.

Bereits kurz nach 8 Uhr fuhr der Bus in Sondershausen los. In Bad Langensalza und Mühlhausen stiegen weitere Gäste zu. Dann fuhren wir bis Wanfried und folgten dem Flusslauf der Werra. Das Wetter konnte nicht besser sein.

Am Ziel in Lindewerra angekommen, besuchten wir das Stockmachermuseum und die Werkstatt, die dieses Dörfchen bekannt gemacht haben. Das alte Handwerk, das hier seit 1836 betrieben wurde, wird heute nur noch von einer Stockmacherfamilie betrieben. Die Spazier-, Wander-, Jagd-, und Krankenstöcke wurde früher aus Eichenschösslingen des nahegelegenen Waldes, später aus Buchenholz, heute aus importierter Edelkastanie hergestellt. Im Museum wurden uns die Arbeitsschritte der Herstellung anschaulich erklärt. Es wird nicht viel Technik benötigt, umso größer ist der Anteil der Handarbeit. Das konnte man in der Werkstatt sehen. Auch kaufen kann man hier Stöcke der verschiedensten Art.

Zu Mittag speisten wir gleich in der Nähe, im Gasthaus „Zur alten Stockmacherei“, sehr empfehlenswert. Danach war ausreichend Zeit, das Dorf mit den schönen Fachwerkhäusern und die Umgebung kennenzulernen. Nebenan befindet sich die Werra-Brücke, die beide Uferseiten verbindet. Die Sandsteinbrücke wurde damals 1901 für die Bauern und Handwerker gebaut. Die Wehrmacht sprengte sie 1945 um die amerikanischen Truppen aufzuhalten. Viele Jahre blieb dieser Zustand so. Es war die Grenze zwischen Ost und West. Erst fast 10 Jahre nach Grenzöffnung wurde die Brücke saniert zur Nutzung übergeben. Sie verbindet heute den Werra-Meißner-Kreis mit dem Eichsfeld-Kreis. Jetzt ist der Weg zur 452 Meter hohen „Teufelskanzel“ nicht mehr so lang. Dennoch war uns der Rundweg (7 km) dorthin zu weit. Vielleicht das nächste Mal.

Als alle im großen Reisebus Platz genommen hatten, lernten wir einen anderen Teil des Eichsfeldes kennen. Der Busfahrer, selbst ein Eichsfelder, zeigte uns viele schöne Dörfer und Landschaften und unterhielt uns prächtig. So bekamen wir viele Informationen über Land und Leute und die örtliche Geschichte.

Zum Kaffee kehrten wir im Romatik-Hotel-Ahrenberg in Bad Sooden-Allendorf ein. Unser Gaumen wurde mit leckerer Torte verwöhnt.

Die Heimfahrt führte uns auf einer anderen Route wieder nach Hause. Dadurch konnten wir noch mehr Neues sehen und erfahren.

Nach 18 Uhr kamen wir in Sondershausen an. Ampeln und Umleitungen und Engpässe hatten die Tour verlängert. Danke dem Team von Weingart Reisen und den Sponsoren. Die Kyffhäusersparkasse und die Vereinsförderung der Stadt Sondershausen haben uns hierbei unterstützt.

Es war ein langer, aber erlebnisreicher, schöner Tag von dem wir noch lange zehren.